Mario Farnbacher erlebte beim sechsstündigen Saisonhighlight der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring eine Achterbahn der Gefühle. Zusammen mit seinem Bruder Dominik Farnbacher und Hiroki Yoshimoto stellte er den neuen Lexus RC-F GT3 vom Team Farnbacher Racing auf den ersten Startplatz und setzte die Entwicklungsserie des schnellen Boliden erfolgreich fort. Trotz widriger Wetterbedingungen in der Startphase behauptete sich das Trio im rund 160 Teilnehmer starken Feld. Nach knapp vier Stunden verhinderte jedoch ein technischer Defekt die Ankunft im Ziel.
Im Zeittraining zum siebten Lauf der VLN gelang der Farnbacher-Mannschaft eine große Überraschung. Nur wenige Wochen nachdem Mario Farnbacher mit Platz zwei den ersten Podesterfolg des Lexus RC-F GT3 feierte, ließ sein Bruder Dominik die erste Pole-Position folgen. Für die 24,433 Kilometer lange Nordschleife benötigte Farnbacher auf rutschiger Fahrbahn 8:19 Minuten. „Es war ein großartiges Gefühl, bei der VLN auf Pole zu stehen. Im Qualifying waren wir zur richtigen Zeit auf den richtigen Reifen unterwegs. So hat es dann am Ende mit fünf Sekunden Vorsprung gereicht.“
Zum Start des Rennens entschied sich die Mannschaft von Farnbacher Racing für geschnittene Slicks. Im Vergleich zu den mit reinen Regenreifen ausgestatteten Teams war Startfahrer Dominik Farnbacher damit deutlich unterlegen und fiel in den ersten Umläufen bis auf den 42. Rang weit zurück. Schnell sollte sich jedoch zeigen, dass die Wahl der Reifen die richtige war. Bei zunehmend abtrocknender Strecke wurden die mit Regen-Pneus ausgestatteten Fahrzeuge langsamer und wechselten bei Boxenstopps auf Slick-Reifen.
Dadurch änderte sich das Klassement schnell – zugunsten der Farnbacher-Brüder. Dominik Farnbacher erbte Position um Position und fand sich bereits nach fünf Runden auf Rang 17 wieder. Anders als bei den Konkurrenten wurden am Farnbacher-Lexus in der ersten Rennstunde keine Reifen gewechselt. Zur Rennhalbzeit hatte sich das Wetter in der Eifel wieder gänzlich zum Besseren gewandelt und das Fahrer-Trio behauptete sich mit fehlerfreien und schnellen Runden in den Top-10. Um 15:57 Uhr musste der Lexus RC-F GT3 im Bereich Quiddelbacher Höhe mit einem technischen Defekt jedoch abgestellt werden, womit jede Chance auf eine gute Platzierung zunichte war. „Wir haben keinen Vortrieb mehr gehabt“, erklärte Mario Farnbacher und fügte hinzu: „Jetzt müssen wir analysieren, woran es lag und was genau kaputt gegangen ist. Die Teile gehen nach Japan und Lexus wird bei der Analyse helfen. Die Pole-Position hat uns aber allen gezeigt, wie stark wir mit dem neuen Auto unterwegs sind. Insgesamt haben wir wieder einen Schritt nach vorn gemacht.“
In zwei Wochen (16. bis 18. September) startet Mario Farnbacher am Steuer des Porsche 911 GT America in der US-amerikanischen Sportwagenmeisterschaft (TUDOR United SportsCar Championship). Zusammen mit seinem Teamkollegen Ian James möchte der Lichtenauer wieder wertvolle Punkte im Kampf um die Meisterschaft einfahren.